Hallo Welt des Fußballsports,
während sich die Wildtiere und Kleinkinder um die letzten Kastanien im Wald streiten, hat unsere Mannschaft gestern noch in aller letzter Sekunde einen Punkt eingesammelt, um weiter am großen Ziel Klassenerhalt zu basteln.
Obwohl die Ernte längst eingefahren und auf wöchentlichen Kirmesballereien längst gefeiert ist, war noch einiges an langen Hafer auf dem Bischofrodaer Sportplatz geboten. Als wären die Findung von Orthopädieterminen nicht ohnehin schon eine Katastrophe, füllten sich die Praxen heute wegen jeder Menge eingeklemmter Halswirbel, nach der Beobachtung von handgezählten 3145 langen Bällen.
Unser Kader, seit Wochen wieder etwas breiter, formierte sich gestern, in Abwesenheit von Scholich, Schüßler, Weißbrodt, Al Awaiti und Dietzel, wie folgt: Dittrich, Groppel, Baum, Kiesewetter, Aubel, Mayer, Landgraf, Paduraru, Lorke, Laufer, Fitzner, Rudolph, Naser, Gebhardt und Schenke.
Während Herbert Grönemeyer über die Beschallungsanlage schon wieder zum Saufen aufrief (hat sich eigentlich genug gedreht zuletzt, aber Berka muss das Ding noch zu Ende bringen), trudelten wieder einige Hötzer ein. Am Ende wieder ne ganze Meute, die da in unmittelbarer Nahdistanz zur Trainerbank Support leistete. Danke dafür: Hötz bleibt stabil!
Spiel ging los und war direkt ne ziemliche Schieberei. Links, rechts, vor, zurück… Immer wieder hieß es aufmerksam dem Geschehen zu folgen und so richtig brenzlig wurde es erst einmal auf keinen der beiden Seiten, doch dann 17. Minute Laufer durch: KLATSCH! 1:0 für die SGH!
Jetzt könnten wir wieder detailliert erklären, was sich auf dem Feld taktisch so abgespielt hat mit diametral abkippenden Sechsern und dem Ushiro-Geri von Harry an Karl, den beiden Regenwürmerzwillingen, welche es sich links hinten in der Ecke 28cm unter der Grasnarbe mal so richtig gegeben haben, aber was hilft das? Wir bleiben bei den Highlights.
Einmal in Halbzeit 1 tauchte Bisch gefährlich im 16er auf und konnte Dittrich unsere alte Katze nicht überwinden. Übrigens: Die Erbinformation für die rote Fellfarbe sitzt auf dem X-Chromosom. Das bedeutet: Bei männlichen Katzen reicht es, wenn ihr eines X-Chromosoms das entsprechende Gen trägt. Bei den weiblichen Katzen brauchen beide X-Chromosomen dieses Gen. Also müssen Katzenmama und Katzenpapa beide eine rote Fellfarbe mitbringen.
Auf der richtigen Seite wurde es zwei Mal richtig heiß. Einmal Aubel im Maurice Greene Modus über die linke Seite einmal komplett durchgezogen und am Ende leider verzogen. Ein weiteres Mal Lorke durch, legt rüber auf Laufer und dieser scheitert am Verteidigerfuß. Einige hatten hier den Torschrei schon in der Unterhose skizziert.
So ging es in die Halbzeit.
Beide Mannschaften warteten länger auf dem Feld, bis die Schiris zurückkamen. Vielleicht haben irgendwelche Kirmesgesellschaften wieder bei der Bierwahl gegeizt: wir wissen es nicht.
10 Minuten in der zweiten Halbzeit gespielt. Langer Ball Nummer 2708. Einer geht mehr hin, als die anderen. Drin.
Direkt danach zu wenig Zugriff von uns – Gegner kommt im Strafraum zum Schuss. 2:1. Binnen kurzer Zeit Spiel auf links gedreht.
Nun gibt es Mannschaften, die sich nach sowas dann Auswärts völlig die Butter vom Brot nehmen lassen, aber unsere Jungs schüttelten sich einmal durch und nahmen den Fight an.
Das Spiel stand auf Messers Schneide – alles war möglich.
Der Sprecher der Anlage wies in Folge mehrmals, in unnachahmlicher Karussellsbremsermanier darauf hin, dass das Heimpublikum zu leise sei und feuerte an.
Laufer drückte jedoch, begleitet durch einen doppelten Aluminiumgong (gemäß japanischer Klangschalentherapie in Abstand von genau 1,6 Sekunden), unmittelbar nach entstandener Aufbruchstimmung den ultimativen Stummknopf.
Der Hötzblock wurde dadurch ordentlich angezündet und das Team zurecht gefeiert. Diesen Modus nehmen wir mit.
Am Sonntag UND Dienstag wieder Heimspiele im Pappelpark – erst kommt Ruhla zum nächsten wichtigen Ligaspiel, danach Kreispokalzugabe beim schnellen Wiedersehen mit Bischofroda.
Auf in die restlichen Schlachten des Jahres!
Nur die SGH 🔵⚪
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